Die Gewinner*innen 2020 sind...
01.05.2020
SozialMarie Preis
Die SozialMarie 2020 wurde an 15 exzellente soziale Innovationen aus Österreich, der Slowakei, Ungarn, Tschechien und Kroatien von der international besetzten Expert*innen Jury vergeben
Die SozialMarie 2020 wurde an 15 exzellente soziale Innovationen aus Österreich, der Slowakei, Ungarn, Tschechien und Kroatien von der international besetzten Expert*innen Jury vergeben.
Diesmal gab es eine außerordentliche virtuelle Preisverleihung als Livestream am 1. Mai statt der öffentlichen Veranstaltung im ORF RadioKulturhaus. So hatten wir das erste Mal unlimitierte virtuelle Sitzplätze und ein internationales Publikum, das sich die Reise nach Wien nicht auf sich nehmen musste. Das Video von der online Preisverleihung gibt es hier.
Die international besetze Expert*innen Jury zeichnete das slowakische Project Home mit dem 15.000 € dotierten Hauptpreis aus: Die NGO DOM.ov rief ein Selbsthilfeprogramm ins Leben, das mit dem Bau eines eigenen Hauses die soziale und berufliche Integration von Roma-Familien stärkt; eine Kooperation der lokalen Gemeinden mit der slowakischen Sparkasse (Slovenská Sporiteľňa).
Der zweite, mit 10.000 € dotierte Hauptpreis ging an ein Projekt der Volkshilfe: Kindergrundsicherung. Jedes fünfte Kind in Österreich ist von Armut bedroht. Das bedeutet nicht nur Mangel an materiellen Gütern – betroffene Kinder sind auch von Ausgrenzung bedroht. Das Projekt stellt ein Finanzierungsmodell vor und misst die eigenen Ergebnisse wissenschaftlich, neu ist die Selbstbestimmung der Familien anstelle von Sachleistungen.
Den dritten, mit 5.000 € dotierten Preis gewann das ungarische Projekt Print It Yourself! Die eDemocracy Workshop Association veröffentlicht eine vierseitige analoge Wochenzeitung inspiriert von der Samizdat-Tradition aus dem Sozialismus. Sie fasst die wichtigsten unabhängigen Nachrichten in einfacher, verständlicher Sprache zusammen und bringt diese an eine wenig informierte Bevölkerung.
Weitere sechs mit 2.000 € dotierten Preise gehen an Österreich: StoP – Nachbarschaft ohne Partnergewalt und Männersache zeigen vor, wie die Kraft in Gemeinschaften geweckt und dadurch die Individuen darin gestärkt werden können. Take Home Naloxon (THN) Pilotprojekt rettet Leben indem Betroffene lernen, mit einem Tool-Kit umzugehen, SozialRechtsNetz kämpft um die Absicherung unserer Grundrechte und Workshops gegen die Angst 2.0 bereitet Asylsuchende auf ihr Gerichtsverfahren auf verschiedenen Ebenen vor.
Auch Tschechien, Kroatien, die Slowakei und Ungarn freuen sich über 2.000 € Preise: Visits in the Dark und Transkript online aus Tschechien zeigen, wie Behinderung ein professioneller Benefit sein kann, das slowakische Theatre With No Home und das kroatische Trešnjevka Neighbourhood Museum holen Kunst und Kultur für alle zurück, politischen Aktivismus als erfolgreiche Aufklärung demonstrieren das kroatische The Green Squad und das ungarische F(A)ctually – A Myth Busting Website About History und We Give Nets, Not Fish – but Eggs, Yes! aus Ungarn zeigt exemplarisch, wie ein Startschub und passende Werkzeuge zur Selbsthilfe dienen können.
Mehr über die Preisträgerprojekte erfahren Sie auch in kurzen Info-Videos, von Stuart Freeman gesprochen, auf unserem YouTube-Channel.
Ein wichtiges Projekt bei der SozialMarie sind die aktiven Ehrenschützer*innen: aus jedem Land nimmt eine inspirierende Person ein Jahr lang diese Rolle ein. In Österreich hat Dr. Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank den aktiven Ehrenschutz übernommen und das nominierte Projekt Care Leaver Mentoring ausgesucht, um es ein Jahr lang zu unterstützen. Warum, erzählt sie in einem Kurzvideo: https://youtu.be/7G8yVyGUcMs.
Barbara Erős wählt für ihren Ehrenschutz ein nominiertes Projekt aus Ungarn: Banyaerdő. Petr Šmíd entscheidet sich für den Ehrenschutz für ein nominiertes tschechisches Projekt: Replug me. Dušan Ondrušek übernimmt den Ehrenschutz für ein slowakisches Preisträgerprojekt: Theatre With No Home. Nenad Maljković wählt für seinen Ehrenschutz ein kroatisches nominiertes Projekt: Paint it Back. Warum sie diese Projekte gewählt haben, verraten sie in einem Video Statement.
Nähere Infos zum Ehrenschutz gibt es hier: www.sozialmarie.org/de/preis
Die SozialMarie Siegerprojekte beweisen die Notwendigkeit und Wichtigkeit von sozialer Innovation – aktueller, denn je. Ihre Mission ist weiterhin die Bewirkung von sozialem Wandel: „Unsere Projekte erzählen darüber, wieviel Kraftpotenzial unsere Gemeinschaft besitzt. Sie zeugen von Solidarität, gegenseitigem Helfen und dem sozialen und internationalen Voneinander-Lernen.“ Wanda Moser-Heindl, Stifterin der Unruhe Privatstiftung.
Am Publikumsvoting für den internationalen Audience Award nahmen heuer alle 34 nominierten Projekte teil. Der Gewinner ist TÁVSZEM – Remote Eye aus Ungarn, das Projekt bekommt eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 1.000 € für Weiterbildungs- und Weiterentwicklungszwecke seiner Wahl.