2getthere Burgenland

Projektträger: 2getthere Burgenland

Verantwortliche*r: Bernd Lorenz

2006

3. Preis

AT

Kommerzielles Unternehmen

Worum geht es?

Idee ist es Kindern und Jugendlichen aus schwierigen sozialen Verhältnissen eine Unterstützung durch ältere Jugendliche zu bieten. Konkret zielt das Projekt sowohl auf Probleme im schulischen (Nachhilfestunden), als auch im kompletten Prozess des Älterwerdens ab (Anlaufstelle, Ausflüge, Aktionen). Das Besondere hierbei ist, dass teilweise sozial privilegierte SchülerInnen aus der Oberstufe mit benachteiligten SchülerInnen aus der Unterstufe regelmäßig Lernen. Dadurch geschieht ein sozialer Austausch, der seinen wahren Wert erst im verbesserten Umgang der Kinder und Jugendlichen abseits der Nachhilfestunden (Disco, Schule, usw) zeigt.

Würdigung der Jury

Es gemeinsam schaffen: To get there - together. In Mattersburg geben seit Ende der 90er Jahre Oberstufen-SchülerInnen gegen ein Taschengeld sozial und familiär benachteiligten HauptschülerInnen Nachhilfeunterricht. Die schulische Erfolgsquote bei den seit 2002 knapp 500 Betreuten liegt bei 89%! Zielgruppe unter den Lernenden sind Jugendliche aus sozial schwachen Familien, insbesondere solche mit Migrationshintergrund, sowie Jugendliche aus Familien in Krisensituationen. Gerade solche Jugendliche würden sich meist nicht trauen, Hilfe zu beanspruchen, auf sie muss aktiv zugegangen werden. Für den schulischen Erfolg des Projektes ist mehr als Lernhilfe und Wissensvermittlung nötig. Freundschaft zwischen den Jugendlichen ist wesentlich für die Motivation. Die Freundschaft inklusive der Vorbildfunktion der Älteren kann die soziale Einbettung der Benachteiligten fördern und längerfristig z.B. suchtpräventiv wirken. Ganz nebenbei wird zudem eine soziale Kluft überbrückt. Der Jury gefiel, wie das Projekt an sehr Konkretem ansetzt, nämlich mangelndem Schulerfolg, dabei aber bewusst viel weiter reichende Probleme behandelt. Große Flexibilität und Wendigkeit sowie ein realistischer Umgang mit Finanziellem tragen zum Erfolg von 2getthere bei. Zudem entwickelt sich das Projekt laufend problem- und bedarfsadäquat weiter. Rund um die Nachhilfeaktivitäten gibt es in Mattersburg seit 2001 ein für alle offenes Zentrum und es werden für sozial benachteiligte Jugendliche Kurzurlaube angeboten. In Eisenstadt wurde 2004 das durch Drogendealerei in Verruf gekommene Jugendzentrum übernommen. Unter anderen Voraussetzungen - insbesondere ist die Atmosphäre weniger intim - wird hier versucht, ein ähnliches Konzept wie in Mattersburg umzusetzen. Demnächst ist auch die Eröffnung einer Notschlafstelle für Jugendliche vorgesehen. 2005 wurde in Oberpullendorf ein drittes Zentrum eröffnet - hier ist der Anteil von Flüchtlingen hoch, somit kommt dem Deutschlernen gesteigerte Bedeutung zu. Trotz der nunmehr erreichten Projektgröße - an die 4.000 Besuche werden monatlich in den drei Zentren registriert - bleibt der Umgang miteinander ein äußerst sorgfältiger, persönlicher, behutsame