DEC112 - Der Notruf für Gehörlose

Projektträger: Verein zur Förderung der Weiterentwicklung von standardisierten und barrierefreien Notrufen

Verantwortliche*r: Gabriel Unterholzer

2021

Nominiert

AT

Zivilgesellschaft / Sozialwirtschaft

Worum geht es?
Herausforderung

Notrufe (egal ob Rettung, Feuerwehr oder Polizei gerufen wird) laufen zur Zeit großteils telefonisch ab. Aufgrund der dahinterliegenden Technik haben gehörlose Personen keinen adäquaten Zugang zu Notrufservices. Zwar gibt es einen Fax-, sowie einen SMS-Notruf, beide bieten aber nur eine sehr eingeschränkte Kommunikation.

Idee

DEC112 realisiert eine einheitliche, digitale Notruf-Infrastruktur auf Basis von NG112-Standards. Dies ermöglicht Funktionen wie GPS-Standort-Bestimmung, automatische Übermittlung von Gesundheitsdaten und Kommunikation über Textnachrichten. Außerdem können auch andere Anbieter*innen innovative Services in diese Infrastruktur integrieren.

Akteur*innen

Gemeinsam mit dem Österreichischen Gehörlosenbund werden Tests durchgeführt, um die DEC112-Applikation zu prüfen und die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Außerdem kann das neue DEC112 Training-System realistische Notrufsituationen simulieren und generiert Daten für eine Verbesserung der Kommunikation zwischen notrufender Person und Leitstelle.

Wirkung

DEC112 hat erreicht, dass Barrierefreiheit auch im Bereich der Notrufe wahrgenommen wird und auch von höchster Stelle, dem Bundesministerium für Inneres, unterstützt wird. Außerdem ist Österreich mit DEC112 Vorreiter im europäischen Bestreben eine moderne und einheitliche Notrufinfrastruktur bereitzustellen.

Transfer

Da sich DEC112 an europäische Standards hält ist es grundsätzlich europaweit einsetzbar und kann in jedem Land direkten Zugang zu Notrufservices bieten. Außerdem ist es auch um weitere Services erweiterbar, zum Beispiel Bildübertragung oder Videotelefonie, um Notrufe in Gebärdensprache zu ermöglichen.

 ÖGLB