LeLi – Lebens.Liebe

Projektträger: Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH

Verantwortliche*r: Mag.a Nina Baumgartner

2022

Nominiert

AT

Zivilgesellschaft / Sozialwirtschaft

Worum geht es?
Herausforderung

Die Anzahl von Menschen mit Essstörungen steigt stetig an. Essstörungen sind bis heute ein Tabu und das Bewusstsein für diese psychische Erkrankung mit der höchsten Mortalitätsrate nicht ausreichend vorhanden. Ambulante und stationäre Angebote berücksichtigen kaum individuelle Lebensumstände, niederschwellige und alltagstaugliche Angebote fehlen. 

Idee

LeLi stellt therapeutische Angebote flexibel nach individuellen Erfordernissen zusammen. Sie sind im persönlichen Alltag integrierbar und sichern damit den Verbleib im sozialen Umfeld sowie die wirtschaftliche Unabhängigkeit und bieten Stabilität. Ein-, Aus- und Umstiege innerhalb der Programmphasen sind möglich, Onlineberatung ergänzt das Angebot. 

Akteur*innen

Zentrale Akteur*innen sind Menschen mit Essstörungen, die im Tageszentrum freiwillig und eigenverantwortlich agieren. Ein interdisziplinäres Team arbeitet dialogisch mit den Teilnehmenden und gibt ihnen, angepasst an den Schweregrad der Erkrankung, schrittweise die Verantwortung und Entscheidungskraft für ihr eigenes Leben zurück. 

Wirkung

Für Menschen mit Essstörungen schließt LeLi die Angebotslücke zwischen ihrem Zuhause und dem stationären Krankenhausaufenthalt. Menschen mit Essstörungen erlangen hier Eigenverantwortung und Souveränität über ihr Leben zurück. LeLi fungiert auch als Anlaufstelle für Angehörige und Interessierte und bietet Wissen und professionelle Beratung an. 

Transfer

Eine Übertragbarkeit ist gegeben. Der Erfolg liegt unseres Erachtens nach in erster Linie in der Abkehr von Programmen mit Bestrafungs- und Belohnungssystemen, die Konflikte von Autonomie und Abhängigkeit schüren, zugunsten heilsamer Behandlungsmethoden wie der Neuro-Deeskalation. Rückmeldungen zeigen das Interesse an diesem innovativen Zugang.