SEX, baff!

Projektträger: equalizent Schulungs- und Beratungs GmbH (equalizent Training and Consulting Ltd.)

Verantwortliche*r: Karin Eckert

2023

2.000 Euro Preis

AT

Kommerzielles Unternehmen

Worum geht es?
Herausforderung

Menschen mit Lernbehinderung wird jegliche Sexualität abgesprochen. Infos in Leichter Sprache sind lückenhaft, werden dezentral von unterschiedlichen Institutionen angeboten. Sie sind also schwierig zu finden. Dies macht eine selbstbestimmte, verantwortungsvolle Sexualität unmöglich. Speziell für Mädchen kann das lebensentscheidende Folgen haben.

Idee

SEX, baff! ist eine (ursprünglich für Gehörlose entwickelte) Aufklärungs-Webseite, auf der sich Menschen mit Lernbehinderung zukünftig in Leichter Sprache informieren können. Die Bereiche sind: Körper, Fortpflanzung, Sexualität, Vielfalt, Gefühle, Gesundheit, Recht und Medien. Gender und Diversität zieht sich wie ein roter Faden durch alle Themen.

Akteur*innen

Schon die ursprüngliche Webseite für gehörlose Menschen wurde in einem gemischten Team aus hörenden und gehörlosen Personen entwickelt. Auch jetzt arbeiten wir mit Menschen mit Lernbehinderung zusammen. Sie überprüfen die Texte in Leichter Sprache auf Verständlichkeit, damit sie gegebenenfalls angepasst werden können.

Wirkung

Durch die Webseite können Menschen mit Lernbehinderung eine selbstbestimmte, erfüllte Sexualität leben. Das Wissen verhindert unerwünschte Schwangerschaften und sexuelle Gewalt und unterstützt sie ihre LGBTIQA+ Identität zu leben. Sie trägt zu einer barrierefreien Gesellschaft bei, in der die Zielgruppe gut informiert Entscheidungen treffen kann.

Transfer

Die Inhalte sind so universell, dass sie weltweit als Basis dienen können. Sie müssten nur in die jeweilige Landessprache (Leichter Lesen) bzw die nationale Gebärdensprache des betreffenden Landes übersetzt werden.

Würdigung der Jury

SEX, baff! schließt eine Lücke in der Sexualerziehung. Es konzentriert sich auf die spezifischen Zielgruppen der Gehörlosen und Menschen mit Lernschwierigkeiten. Damit wird nun eine dringend benötigte Plattform angeboten, um Tabuthemen wie sexuelle Lust, Verhütung und Abtreibung in Gebärdensprache und einfacher Sprache diskutieren. Wenn nötig, werden sogar fehlende Ausdrücke erfunden und der Umfang jener Wörter, die die Gebärdensprache vermitteln kann, erweitert. In all diesen Elementen zeigt sich der innovative Charakter des Projekts.