Die Energiegemeinschaft reagiert auf die dringenden Herausforderungen von Energiearmut und der Klimakrise. In Österreich sind bis zu 968.000 Menschen von Energiearmut betroffen. Sie können ihre Wohnungen nicht ausreichend beheizen oder sich den Strom leisten. Energiearme Haushalte geben mehr als 20 % ihres Einkommens für Energie aus, wobei besonders Ein-Eltern-Haushalte und Mieter:innen betroffen sind (Quelle: Global 2000). Häufige Ursachen sind niedrige Einkommen, ineffiziente Geräte und hohe Stromtarife aufgrund fehlender Informationen. Diese Haushalte haben keine Möglichkeit, an der Energiewende teilzuhaben – weder durch eigene erneuerbare Energiequellen noch durch die nötigen finanziellen Mittel.
Robin Powerhood
Projektträger: Ingrid Neuhauser und Matthias Zuser
Verantwortliche*r: Valentin Neuhauser

2025
Nominiert
AT
Zivilgesellschaft / Sozialwirtschaft
Armut
Bildung
Umwelt

Photovoltaikanlagen bieten vor allem denen Vorteile, die über ausreichend Fläche und finanzielle Mittel verfügen. Der überschüssige Strom wird in der Regel günstig an den Markt verkauft. Seit 2021 sind Energiegemeinschaften möglich, und unsere Idee ist es, dass Personen und Unternehmen den überschüssigen Strom nicht billig verkaufen, sondern diesen über eine Energiegemeinschaft an Haushalte in Energiearmut spenden. Der Spender verzichtet auf die Marktvergütung, wobei der Verzicht aufgrund der niedrigen Marktpreise minimal ist. Im Gegenzug muss ein energiearmer Haushalt den Strom nicht teuer einkaufen – eine große Unterstützung für ihn. So gibt der eine wenig, damit der andere viel erhält.
Matthias Zuser (Geschäftsführer GESA) und Ingrid Neuhauser (Geschäftsführerin Verein Wohnen) bilden stellvertretend das Gründungsteam von Robin Powerhood. Projektleitung und Betreuung der Energiegemeinschaft: erfolgt durch die ECO Neuhauser GmbH, ca. 15 Wochenstunden Projektkoordination: erfolgt durch den Verein Wohnen mit ca. 10 Wochenstunden Öffentlichkeitsarbeit: Geringfügig Beschäftigte Person mit 5 Wochenstunden, soll demnächst aufgestockt werden. Akquise und Betreuung der Spendenempfänger*innen: Obliegt den teilnehmenden sozialen Einrichtungen.
Die Innovation in der Umsetzung von Robin Powerhood liegt in der Umwandlung eines klassischen Energiegemeinschaftsmodells in ein sozial orientiertes Spendenkonzept. Statt überschüssige Energie lediglich ins Netz einzuspeisen, wird sie gezielt an energiearme Menschen weitergegeben. Dabei ermöglichen die Partnerorganisationen eine effektive Verteilung, die direkt bei den Betroffenen ankommt. Dieser Ansatz fördert soziale Gerechtigkeit und schafft eine neue Dimension von Solidarität, die ökologische und soziale Ziele miteinander verbindet. Robin Powerhood zeigt, wie technische Infrastruktur für echten gesellschaftlichen Mehrwert genutzt werden kann.
Die Innovation in der Außenwirkung von Robin Powerhood liegt in der Verbindung von Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung, die ein starkes Signal für gesellschaftlichen Zusammenhalt sendet. Das Projekt macht sichtbar, wie Energiegemeinschaften nicht nur ökologischen, sondern auch sozialen Nutzen stiften können. Indem Menschen mit Photovoltaikanlagen direkt Haushalte in Energiearmut unterstützen, wird ein positives Beispiel für gelebte Solidarität geschaffen. Robin Powerhood inspiriert andere Akteure, ähnliche Modelle zu entwickeln, und stärkt das öffentliche Bewusstsein für nachhaltige und soziale Energienutzung. So entsteht ein Modell mit Vorbildwirkung, das über die reine Energieversorgung hinausgeht.



