Pferdinands Trostbox Sterntalerhof

Projektträger: Sterntalerhof- Hospiz für Kinder und Familien; Sterntalerhof- Hospice for Children and Families

Verantwortliche*r: Claudia Horvath-Griemann

2025

Nominiert

AT, AT

Zivilgesellschaft / Sozialwirtschaft

Herausforderung

Zahlreiche Kinder und Jugendliche verlieren tagtäglich ihnen nahestehende Menschen. Trauer ist ein Gefühl, das in der Gesellschaft schwer ausgehalten wird, und dessen Unterdrückung oft zu einer posttraumatischen Belastungsstörung führen kann, die Kinder lange begleitet und psychosomatische Folgen nach sich ziehen kann. Die Herausforderung, sich mit den Kindern und mithilfe der Box damit auseinanderzusetzen, auszuhalten, was an Gefühlen hochkommt und den Weg durch die Trauer zu begleiten, hat sich als vitaler und gesunderhaltender Prozess herausgestellt. Aus bewährten Materialien und Anregungen hat sich der Inhalt ergeben, der permanent evaluiert wird.

Idee

Die Trauerbox unterstützt u.a. mit ehrlichen Antworten auf Fragen, die die Kinder und Jugendlichen im Laufe der letzten 25 Jahre gestellt haben-das heißt, auch diese Expertise erwächst aus dem Alltag der Begleitung. Die Lösung des Problems besteht in der intensiven und altersgerechten Auseinandersetzung mit dem Tod und all seinen Facetten und den Möglichkeiten anstelle der Begrenzungen. Kinder sind wahre Meister der Resilienz und können mittels der Materialien ihrer Phantasie Raum geben und in ihrem Tempo begleitet die Trauer wahr-nehmen und verwandeln.

Akteur*innen

Eine Kollegin in der Organisation wickelt den Versand der Trostbox und die Logistik mit der Firma Weiss ab, eine Sozialarbeiterin in der Lebensbegleitung bietet telefonisch Unterstützung an und bietet auch Netzwerkpartner*innen in der jeweiligen Region des betroffenen Kindes für die Familie an. Bezüglich der Inhalte sind die Agenden so aufgeteilt, dass ein Kollege die Drucksorten bestellt (die großteils aus der Hand einer betroffenen Mutter bestehen, die künstlerisch ihre Trauer bewältigt) und die Kolleg*innen, die die Materialien eingebracht haben, eigenständig darauf schauen, dass "ihre Inhalte" noch vorhanden sind-da ist gerade eine Umorganistion mittels einer Liste im Gange, um die Kolleg*innen zu entlasten.

Wirkung

Die Innovation liegt einerseits in der Idee, für Betroffene und mit Betroffenen ein solches Material zu erstellen und weiters in der psychosozialen Begleitung und Unterstützung Trauernder durch das "backup" des Hofes und der Rückmeldung Betroffener. Weiters ist durch die neue Akademie am Sterntalerhof die Präsentation der Trostbox bei Auszubildenden im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich mit einer weiteren Expertise zu rechnen, wo auch Ideen in Neuerungen einfließen.

Transfer

Die meisten Bestatter, die Krankenhäuser, Blaulichtorganisationen, psychosoziale Einrichtungen , Schulen, FHS und Universitäten wissen bereits von der Trostbox-die meisten Hospizdienste und viele Einrichtungen haben selbst Anschauungsboxen bei uns erworben, um damit selbst im Krisenfall eine "Handhabe" zu haben. Durch die starke Bewerbung im Netzwerk haben sich neue Kooperationen ergeben, mittlerweile bietet der Hof auch regional akute Trauerbegleitungen an und die nachfrage an ambulanten Angebote für Kinder und Jugendliche am Hof sind im Steigen begriffen.