KLEINSTADTBIOTOP Vöcklabruck

Projektträger: KLEINSTADTBIOTOP Vöcklabruck

Verantwortliche*r: Petra Wimmer

2025

Nominiert

AT

Zivilgesellschaft / Sozialwirtschaft

Herausforderung

Geschäftsschließungen und Abwanderung an den Stadtrand hinterlassen innerstädtische Leerstände! Sie nehmen den Menschen nicht nur ihre zentralen Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch ihr Zentrum, ihren Ort der Begegnung und des Austausches. Treffpunkte und Angebote für Familien, insbesondere für Eltern mit Kleinkindern sind in der Innenstadt kaum zu finden. Unternehmer: innen im Einzelhandel, können in den Innenstädten kaum mehr wirtschaftlich überleben. Menschen mit Beeinträchtigungen verbringen ihren Tag vorwiegend in Werkstätten außerhalb des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens. Sichtbarkeit, Teilhabe und Beschäftigung im Stadtzentrum werden nicht angeboten. Junge, soziale Initiativen haben wenig Möglichkeiten, sich räumlich niederzulassen und zu präsentieren.

Idee

Mit der Revitalisierung eines alten Gebäudes am Stadtplatz und dem Aufbau des "etwas anderen Einkaufszentrums" geht das KLEINSTADTBIOTOP (KSB) diese Herausforderungen an! Zehn Shops und zwei Restaurants haben ein neues SOLIDARISCHES WIRTSCHAFTSMODELL entwickelt. Die Caritas und Amnesty Youth machen dieses Haus zu einem ZENTRUM FÜR SOZIALES. Menschen mit Beeinträchtigungen arbeiten in allen Bereichen mit, das ist GELEBTE INKLUSION mitten im gesellschaftlichen Leben. Der Marktplatz im KSB ist ein ORT DER BEGEGNUNG ohne Konsumzwang mit Kinderspielfläche. Weiters ist das Biotop ein PLATZ FÜR KINDER UND FAMILIEN, ein STANDORT FÜR KURSE UND WORKSHOPS und eine GALERIE FÜR REGIONALE KÜNSTLER: INNEN. Vor allem versteht sich das Projekt als dynamischer ORT DER KOOPERATIONEN UND MÖGLICHKEIT.

Akteur*innen

Die einzelnen Unternehmen arbeiten selbständig, aber kooperativ und in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe. Daher ist das Gesamtprojekt in verschiedene Zuständigkeitsbereiche eingeteilt. Jedes der sieben ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder ist für einen Bereich verantwortlich und bringt die Agenden in die Vorstandsitzungen ein. Die Agenden betreffen die Zusammenarbeit, Reinigung, Investitionen und Weiterentwicklungen und sind folgendermaßen aufgeteilt: 1. Einzelhandelsunternehmen in der Markthalle (2 Personen) 2. Gastronomie und Marktplatz 3. Kursbetrieb und Veranstaltungen 4. Öffentlichkeitsarbeit, Kooperationen und Führungen 5. Soziale Einrichtungen und inklusive Beschäftigung 6. Finanzwesen, Förderungen und Mitgliederverwaltung

Wirkung

Menschen mit Beeinträchtigungen arbeiten auf Augenhöhe im Geschäftsbetrieb mit und sind sichtbar mitten in der Gesellschaft und mitten in der Stadt! Im Geschäftsmodel MARKTHALLE haben sich zehn Einzelhändler zusammengeschlossen und teilen sich die Arbeitstage. Jeweils ein Unternehmen übernimmt den Verkauf für Alle. Das neue Kassaprogramm ordnet die Geldeingänge zu. Dadurch werden Ausgaben gespart und Vertretungen erleichtert. Der Zusammenschluss, der verschiedenen Komponenten und Personen, ist die größte Herausforderung und gleichzeitig das größte Potential. KLEINSTADTBIOTOP ist ein Zukunftsmodell, welches alle Anforderungen an eine belebte Innenstadt vereint. Es leistet Pionierarbeit, welche Gemeinden und Unternehmen zum Nachmachen anregt.

Transfer

Das Projekt ist eine mögliche Antwort auf Herausforderungen unserer Zeit. Es greift Bedürfnisse und Wünsche verschiedener Zielgruppen auf und führt diese zusammen. Die wachsende Besucher: innen Frequenz und die steigende Nachfrage nach Führungen und Informationen (durch andere Gemeinden und Interessensgruppen) bestätigen den Bedarf an solchen Projekten. Das mediale Interesse durch Radio, Printmedien und Fachzeitschriften ist hoch. Der Inklusionspreis 2024 im Bereich Arbeit und Wirtschaft bestätigte die den innovativen Charakter im Bereich der inklusiven Arbeitsplätze. Des Weiteren wurde dieses Projekt von EUROPE DIRECT Österreich ausgewählt, um die Vielfalt der EU-Projekte im Rahmen der Wanderausstellung „30 Jahre Österreich in der EU“ zu präsentieren.